Bericht für Dental-Volunteers e.V.
Projekt Prien – Zanskar 2014, vom 20.7.2014 bis 17.8.2014
von Dr. Marianne Prien
In Zusammenarbeit mit der Athenstaedt-Stiftung gab es im Juli/August 2014 ein zweiwöchiges Dental-Camp an der SECPAD-Schule in Karsha-Yulsum (in der Nähe von Padum) in Zanskar.
Die Anreise erfolgte über Delhi und Weiterflug nach Leh, wegen der Ankunft in großer Höhe (3.500m) muss man in Leh ca. 3 Tage zur Akklimatisation einplanen. Die Weiterfahrt mit geländegängigem Fahrzeug bis Padum dauert je nach Kondition 2-3 Tage. Für die Strapazen der Fahrt wird man jedoch mehr als entschädigt durch das Erleben der phantastischen Landschaft rundherum.
Während der Wintermonate sind die Bewohner der Dörfer in Zanskar völlig auf sich alleine gestellt aber auch sonst sind Ärzte nur nach mehrtägiger Fahrt erreichbar. Im äußersten Notfall werden Militärhubschrauber zur Rettung von Menschenleben eingesetzt, vorausgesetzt das Telefon funktioniert und die Wetterverhältnisse lassen Start und Landung zu.
Untergebracht und rührend umsorgt waren wir während der zwei Wochen in Zanskar bei der Familie des Mitbegründers der SECPADS (Social Education Cultural Preservation & Development Society), Mr. Sonam Namgyal.
Er kümmerte sich auch persönlich, gemeinsam mit der Schulleitung, um die Organisation des Dental-Camps. Die engagierten Lehrer und Mitarbeiter der Schule trugen dazu bei, dass unser sechsköpfiges Team (zwei Zahnärztinnen, vier Helfer) an 12 Tagen mehr als 400 Patientenbehandlungen durchführen konnte.
In der ersten Woche wurden die Schulkinder (von denen ein großer Teil im schuleigenen Hostel lebt) untersucht und behandelt. Es zeigte sich bald, dass es einen außerordentlich hohen Behandlungsbedarf gibt. Die Kinder wurden auch mit Zahnbürsten und Zahnpasta versorgt und es wurde in Kleingruppen das Zähneputzen geübt.
Um die Zahngesundheit der Kinder zu verbessern, wurden auch die Eltern eingeladen und über Mundhygiene und gesunde Ernährung informiert.
In der zweiten Woche wurden neben den Kindern auch erwachsene „Schmerzpatienten“ behandelt und mit Zahnbürsten versorgt.
In Gesprächen mit dem Schulleiter Mr. Sharma gab es gemeinsame Überlegungen, mit welchen Maßnahmen eine Nachhaltigkeit in der Prophylaxe erreicht werden könnte.
Ganz sicher wären regelmäßige zahnärztliche Besuche sinnvoll, ein nächstes Projekt ist bereits angedacht.
Dr. Marianne Prien, Hannover